Mittwoch, 25. Januar 2012

Hello everyone,
heute nur ein kurzer Abriss, ich bin schrecklich müde nach der Schneetollerei. Ein schöner Tag wars, die erste Vorlesung lief gut, lässt aber auf viel Arbeit in den nächsten Tagen und Wochen schließen. Noch viel besser waren aber die Häppchen, fast so gut wie die kasachische Lebensfreude, und das uralte, verrostete Fahrrad, das ihr hier gleich sehen könnt. Hab außerdem einen Umeå-Kulli und Schlüsselanhänger gelauft - der Pulli, Tasse und T-Shirt folgen baldigst...hihi. Gute Nacht!




Hallå!
Heute ist also Dienstag. Oder das war es mal, seit 27 Minuten ist es bereits Mittwoch und ganz egal auch ob es schon Freitag ist - Dienstag war ein toller Tag! Zunächst: Ausschlafen. Jeder, der mich wirklich kennt, weiß, dass nur so ein Tag gut beginnen kann. Danach ein Mini-Frühstück bestehend aus einem Joghurt, der in Wirklichkeit Milchreis ist. Irgendwann dann los zum Soziologie Einfühungskurs und anschließend in die Innenstadt/Centrum. Da gibt es unglaublich viele tolle Geschäfte mit jahreszeitlichem Ausverkauf, fies! Für halbwegs humane Preise gab es dann auch einen roten Teller, eine rote Müslischale, eine rote Tasse, ein Glas und ein Kissen mit schwarzem Fleecebezug "Origami Style". Ebenso eine schwedische Prepaidkarte von halebop - die Minute ins deutsche Festnetz soll etwa 8 Cent kosten, eine Sms rund 17 Cent (bemerkenswert ist aber, dass wegen der Erstaufladung mit 200 SEK die ersten 3000 Sms in den ersten 30 Tage  kostenlos sind - egal wohin auf der Welt). Naja und im schwedischen Netz ist es dann noch etwas günstiger, ein Gespräch zum gleichen halebop - Netz kostet nur einmalig etwa 7 Cent, danach alle weiteren Gesprächsminuten nichts mehr. 
Nachdem wir dann den beschwerlichen, kaaalten Rückweg in etwa einer Stunde auch noch geschafft hatten blieb ziemlich genau eine Stunde bis zum ersten Treffen mit den Buddy Groups. Dazu ein ich nur eins sagen: Glück gehabt! Ich behaupte mal frei heraus ich habe eine der besten Gruppen erwischt, mindestens was die anderen Austauschstudenten angeht. Nach wirklich okayen Kennenlernspielchen sind wir also alle zusammen zum LOKAL. gewandert, was irgendwie eine Mischung aus Kneipe und Disko/Nachtclub ist. Erstaunlicherweise läuft da zu 100% genau dieselbe Musik wie in vergleichbaren deutschen Läden. Trotz allem ist sie tanzbar (persönlich getestet). Das Bier hingegen ist eher "anders" als das deutsche - nämlich teuer. Alle Festivalstandards toppend zahlt man für ein 0,4 Glas Norrlands Guld 450 SEK, sprich etwas mehr als 4,50 Euro. Klingt (und ist) wirklich viel, allerdings haben Judith & ich festgestellt, dass das Bier bei der schwedischen Diät die wir hier halten - sprich wenig essen, weil alles teuer - ganz gut anschlägt. Mir haben also 3 gereicht um jetzt einigermaßen angetrunken diesen Eintrag zu verfassen. Abschließend will ich auch nur noch ein paar Bilder zeigen, nicht vom LOKAL. aber vom Weg in die Stadt, dem ganzen Schnee und den faszinierenden Eiszapfen. See you :)

Bibliothek - irgendwo.

Lindelhallen





Rådhuset






Sonntag, 22. Januar 2012

"Guten Abend! Wir berichten hier live aus Umeå - oder dem Erbebengebiet - und es ereignet sich Unglaubliches: Soeben sind weitere 17 Austauschstudenten an der Haltestelle "Universum" nahe des Uni-Geländes eingetroffen und wieder stellen wir belustigt fest, dass zwei - wenn auch rollbare - Koffer eindeutig zu viel des Guten sind. Sie sehen hier eine Studentin aus Großbritannien mit unglaublichen drei Koffern, Handtasche und Rucksack - es ist ein Spektakel, meine Damen und Herrn!"

Ich bin angekommen! Kaum in Umeå gelandet findet man sich ausrutschend und staunend auf und zwischen Schnee wieder. Der Flughafen/-häfchen ist backsteinig und sogar zu Fuß über das Rollfeld zu erreichen - Tür rein, Gepäckband, Tür raus - etwa so breit kann man sich das vorstellen. Auf der Tür-raus-Seite dann ein Busbahnhof, der sogar nur fünf Minuten Wartezeit fordert, bis der gar nicht kostenlose Shuttlebus kommt: 40 SEK kostet eine Fahrt in diesem von Studenten, nein, von deren Gepäckstücken überfüllten grünen Automobil. Auf der Fahrt quer durch die Stadt konnten wir kaum unser Erstaunen darüber verbergen, wie wahr das Stereotyp ist, in Schweden gäbe es überall rote, gelbe, grüne und andersfarbige Holzhäuser - es gibt sie wirklich in Mengen und allen vorstellbaren Varianten. Daneben sehen vereinzelte "normal" verputzte Häuser ja totaaaal exotisch aus!
Es gab dann nach einer oder eineinhalb Stunden rumwarten einen Crashkurs im Mietvertrag unterschreiben, sogar mit PowerPoint! Schlüssel aus dem Umschlag schütteln und raus hier, die nächste Gruppe wartet. Danach wieder rausschlittern, den Bus finden (der scheinbar nie so richtig nach Plan fährt), bewusst Schwarzfahren, weil die Koffer nicht durch den Vordereingang passen, und bestenfalls am "Ålidhem centrum" aussteigen. Nach nur 93 Sekunden - die ich natürlich völlig richtig und genau geschätzt habe - verwirrten Rumstehens wird man von den kofferfreien, aber mit Einkaufstüten beladenen Menschen schon gefragt, ob man Hilfe benötige. Ja!
Zuhause also, gefunden mit Armkrämpfen und kalten Fingern - Handschuhe mitten im Koffer aufzubewahren gehört zu den nicht zu wiederholenden Details auf einer Reise nach Schweden. Ob man in Texten eigentlich vorspulen kann? Ich versuche es wie folgt: Koffer hochtragen, Zimmer ansehen (extra für mich und nur auf Vorbestellung grün tapeziert), Rucksäcke aufreißen, Sachen rauspulen bis man endlich Laptop und LAN-Kabel gefunden hat, Internet! Dann: Skypen, für viel Geld wenig einkaufen, Mini-Badputz, Auspacken, erstes "Fika" mit den Korridorbewohnern und Judith, Nudeln und Fertigsoße mit fremden Utensilien kochen (sich dabei strafbar machen wegen Salzklaus fürs Nudelwasser), Essen & Essen - zwei Teller voll, Duschen und Schreiben. 23:40.
Damit ist die heutige Schlafenszeit erreicht, hier noch ein paar Fotos von gestern 22:00 Stockholm Arlanda bis gerade eben, 23:30 Umeå Ålidhem.








Natti, vacker flicka!

Freitag, 20. Januar 2012

So viel ge/verlinkt, verteilt und gepostet - da muss man gleich noch uffjerechter sein, wie man hier so sagen würde...

Aber jetzt gehts mal echt angeschikkert (mit doppel-k sehr viel hübscher) schlafen, morgen wird aufregend & ich brauche noch Süßigkeiten, sagt Julia!

Vittvin - hurra, hurra, hurra!
In 24 Stunden und 20 Minuten: Landung in Stockholm.
Und genau deshalb gibt es heute zum letzten Mal ach so billigen Alkohol - Prost!? Wie sagt man noch gleich in Schweden? Wahlweise "Hau runter die Scheiße!" oder das langweilige "Skål!" mit mysteriösem Å mittendrin, das übrigens für jeden schreib- bzw. tippbar ist durch Alt+134.
Also, morgen geht's tatsächlich los. Ich schwimme irgendwo zwischen arg schlimm aufgeregt sein (ganz besonders, weil mein Gepäck total sicher verloren gehen wird), vor Vorfreude platzen und traurig sein, weil ich alle so lang allein - mit allen anderen - lassen muss. Besonders Lisa. Daneben ist mir natürlich klar, dass 5 Monate keine Ewigkeit sind und bis endlich alle ihre hart herbeigewünschten Sommer- oder Semesterferien genießen können bin ich schon wieder hier. "Schwups" klingt dementsprechend passend. Grade drängt sich das fiese schlechte Gewissen auf eigentlich unten bei meiner Familie den letzten Abend zu verbringen, dabei ist hier noch so viel Chaos und viel zu tun - dass das nicht besser wird wenn ich hier rumschreibe weiß ich auch, ja.

"Wer hat gesagt, dass es einfach wäre, dass dir wer was schenkt?"
"Du sagst, du hast Angst vor den Menschen, vor den Tieren - fang an zu gewinnen, fang an zu verliern!"
"Du bist alt genug, um was mit deinem Leben anzufangen. Schlafen kannst du immer noch wenn das vorbei ist."
"Irgendwann bist du alt und du wirst es noch bereuen. "Dir werd ich helfen!" sagt das Leben und fängt an dich zu zersteuen."
"Wenn du wüsstest was noch kommt fingst du an zu heulen - all die Wunden, all die Kratzer, all die Beulen."
Fotos - Wiederhole deinen Rhythmus

Ich träume heute jedenfalls nur vom friedlichen Land der Feen, ganz kratzer- und beulenfrei. Hoffentlich! 

Gute Nacht, später - vi ses i Sverige.